Das
Leben jedes Einzelnen im Dorf war unauflöslich verknüpft mit dem der
gesamten Gemeinde. Es wurden gemeinsam die Felder bestellt, der Wald
gehegt und das Vieh großgezogen. Der keltische Speisezettel war sehr
reichhaltig, da die Kelten viele verschiedene Früchte und Getreidesorten
kannten, anbauten oder sammelten. ( Im Kapitel über kelt. Dörfer wird auf
den Aufbau einer Siedlung noch näher eingegangen).
Feste:
Einen sehr wichtigen Teil des Dorflebens nahmen die gemeinsamen Feste ein.
Hier konnten viele Konflikte und Meinungsverschiedenheiten geklärt werden.
Die wichtigste Aufgabe der Feste war es jedoch, seinen Status nach Außen
zu tragen. So verliefen die Feste nach sehr strengen Mustern und Regeln.
Poseidonius zitierte in Athenaios 4,36
«Speisen sie in größerer Gesellschaft, sitzen sie im Kreis, in der
Mitte,
wie der Anführer eines Chors, der Stärkste, der entweder durch
kriegerischen Mut oder durch seine Abstammung oder durch seinen
Reichtum hervorragt. Wer nach ihm der nächste ist, sitzt ihm zur Seite,
und so der Reihe nach auf beiden Seiten nach eines jeden Rang. Hinter
ihm stehen die Knappen mit den Schilden; die Speerträger sitzen am
anderen Ende im Kreise und schmausen wie ihre Herren. Das Getränk
tragen die Schenken in Gefäßen auf, die den Ambiken Schnabelkannen
gleichen und aus Ton oder Silber sind.«
Fast alle Feste hatten einen religiösen Hintergrund. Poseidonius berichtet
über heilige Festräume in denen auch die "Sterbepackte" geschlossen
wurden. Auf jeden Fall vielen die Feste immer überreich aus. Es wurden
Speisen und Getränke im Übermaß aufgefahren, Barden sangen und trugen
Gedichte vor, Possenreißer belustigten die Anwesenden und Krieger ließen
Ihre Heldentaten zum Besten. Die beteiligten trugen ihre kostbarsten
Gewänder und ihren edelsten Schmuck.
Hier einige Texte über die Essgewohnheiten
der Kelten aus griechischer Sicht:
Poseidonios, zitiert in Athenaio 4,40
»Die Kelten veranstalten manchmal auf ihren Gastmählern Einzelkämpfe.
Sie versammeln sich in ihrer Rüstung, führen Lufthiebe aus oder kämpfen
miteinander auf Distanz, zuweilen gehen sie aber auch soweit, sich zu
verwunden, und dann, dadurch in Wut geraten, ..........,kämpfen sie bis
zum
Tode eines Gegners. In alter Zeit, wenn ganze Fleischbrocken auf den Tisch
kamen, nahm der Stärkste das Schenkelstück für sich. Wenn ein anderer Mann
Anspruch
darauf erhob, kämpften sie miteinander bis auf den Tod. Andere, in einer
Versammlung,
nahmen Silber oder Gold, andere auch eine bestimmte Anzahl von
Weinkrügen, und nachdem sie sich dessen versichert hatten, daß ihre
nächsten
Freunde die Gaben auch erhalten würden, verschenkten sie sie, Dann legten
Sie
sich rücklings auf ihre Schilde, und einer, der danebenstand, schnitt
ihnen mit
einem Schwert die Kehle durch.«
Diodorus Siculus 5,28
»Sie speisen alle sitzend, aber nicht auf Stühlen, sondern auf dein
Boden,
wobei sie Wolfs oder Hundsfelle benutzen. Die Aufwärter bei Tische sind
Knaben und Mädchen, die eben aus den Kinderjahren treten. Neben dem
Tisch stehen die Heerde, wo ein starkes Feuer brennt zwischen Kesseln
und Bratspießen, die mit großen Stücken Fleisch voll gesteckt sind. [....]
Sie laden auch Freunde zu ihren Gastmählern, und nach dem Essen fragen
sie,
Wer sie seien und was ihr Begehren sei. »
An diesen Texten wird deutlich, welche doch rauen Sitten zum Teil von
anderen Völkern bei den Kelten beobachtet wurden. |